Frau Dr. med. Stefanie Kernberger-Goeze - 2025 - arztlist

Was ist ein Orthopäde?

Ein Orthopäde ist ein Facharzt, der sich auf die Diagnose, Behandlung und Prävention von Erkrankungen des Bewegungsapparates spezialisiert hat. Dies umfasst Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder. Orthopäden beschäftigen sich sowohl mit akuten Verletzungen, wie Knochenbrüchen oder Verstauchungen, als auch mit chronischen Erkrankungen, wie Arthritis oder Skoliose. Sie nutzen eine Vielzahl von Diagnoseverfahren, um die genaue Ursache von Beschwerden zu identifizieren und entwickeln individuelle Behandlungspläne, die von Physiotherapie über Medikamente bis hin zu chirurgischen Eingriffen reichen können.

Wie funktioniert eine orthopädische Untersuchung?

Der Prozess einer orthopädischen Untersuchung beginnt in der Regel mit einem ausführlichen Gespräch, in dem der Patient seine Symptome und die Krankengeschichte schildert. Der Orthopäde hört aufmerksam zu, um die relevantes Informationen zu erfassen. Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung, bei der Beweglichkeit, Stabilität und Schmerzen überprüft werden. In vielen Fällen sind bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, MRT oder CT erforderlich, um ein umfassendes Bild der Probleme zu erhalten. Diese Informationen helfen dem Arzt, eine präzise Diagnose zu stellen und einen geeigneten Behandlungsplan zu entwickeln.

Welche Erkrankungen behandelt ein Orthopäde?

Orthopäden sind spezialisiert auf eine Vielzahl von Erkrankungen und Verletzungen. Dazu gehören unter anderem Arthrose, Rheuma, Muskel- und Sehnenverletzungen, Bandscheibenvorfälle, Knochenschwund sowie sportbedingte Verletzungen. Zudem sind sie auch für die Behandlung von angeborenen Fehlbildungen des Bewegungsapparates zuständig. Häufig behandelt der Orthopäde auch Überlastungsschäden, die z. B. bei Sportlern auftreten. Durch die Vielfalt der Erkrankungen, mit denen sie konfrontiert sind, müssen Orthopäden ein breites Wissen über sich ständig weiterentwickelnde medizinische Methoden und Techniken besitzen.

Wie läuft die Behandlung ab?

Nach der Diagnose stellt der Orthopäde einen individuellen Behandlungsplan auf. Dieser kann konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, Schmerztherapie und Infiltrationen umfassen. Sollte eine Operation notwendig sein, erklärt der Arzt dem Patienten den geplanten Eingriff, die Risiken und die zu erwartenden Ergebnisse. Orthopäden nutzen sowohl minimal-invasive Techniken als auch offene Operationen, abhängig von der Art und Schwere der Erkrankung. Nach der Behandlung folgt oft eine Nachbeobachtung, bei der der Heilungsprozess und der Erfolg der Therapie überwacht werden.

Orthopädie und Prävention

Ein wichtiger Aspekt der Orthopädie ist die Prävention von Verletzungen und Erkrankungen. Orthopäden beraten Patienten häufig über geeignete Bewegungsformen, Trainingstipps und ergonomische Arbeitsplatzgestaltung. Regelmäßige Bewegung und ein aktiver Lebensstil sind entscheidend, um die Gesundheit der Gelenke und Muskeln zu erhalten. Die Aufklärung über das richtige Verhalten bei sportlichen Aktivitäten kann helfen, Verletzungen zu vermeiden und die körperliche Fitness zu fördern.

Die Zukunft der Orthopädie

Die Orthopädie ist ein sich ständig weiterentwickelndes Feld. Fortschritte in der medizinischen Technologie, wie zum Beispiel Robotik, 3D-Druck und regenerative Medizin, verändern die Art und Weise, wie orthopädische Erkrankungen behandelt werden. Neue Therapien, wie Zell- und Gentherapien, zeigen vielversprechende Ergebnisse und könnten in Zukunft die Behandlungsoptionen erweitern. Zudem spielt die Digitalisierung, etwa durch Telemedizin und elektronische Patientenakten, eine zunehmend wichtige Rolle im Bereich der orthopädischen Versorgung, indem sie eine bessere Patientenbetreuung und -überwachung ermöglicht.

Psychologie der orthopädischen Patienten

Die psychologischen Aspekte von orthopädischen Erkrankungen spielen eine oft unterschätzte Rolle. Schmerzen und Bewegungseinschränkungen können zu emotionalen Belastungen führen, die sich negativ auf die Lebensqualität auswirken. Orthopäden sind gefordert, neben einer körperlichen Therapie auch psychosoziale Unterstützung anzubieten. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Therapie, präventive Maßnahmen und psychologische Unterstützung kombiniert, kann die Behandlungsprognose signifikant verbessern und den Patienten helfen, seine Lebensqualität zurückzugewinnen.

* Bitte Hinweise beachten