Isabel Mertensmeier - 2025 - arztlist

Was ist ein Kieferorthopäde?

Ein Kieferorthopäde ist ein spezialisierter Zahnarzt, der sich mit der Diagnostik, Prävention und Behandlung von Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers beschäftigt. Diese Fehlstellungen können sowohl funktionale als auch ästhetische Probleme verursachen. Im Gegensatz zu einem allgemeinen Zahnarzt, der sich mit der allgemeine Zahngesundheit befasst, konzentriert sich der Kieferorthopäde darauf, die Zahn- und Kieferstellung zu optimieren und so ein gesundes und ansprechendes Lächeln zu fördern.

Wann braucht man einen Kieferorthopäden?

Die meisten Menschen haben in ihrem Leben einmal einen Kieferorthopäden aufgesucht, meist in der Jugend, wenn Zahnbögen und Kiefer noch wachsen. Es gibt jedoch auch viele Erwachsene, die von kieferorthopädischen Behandlungen profitieren können. Häufige Indikationen sind überfüllte Zähne, schiefe Zähne, Kieferfehlstellungen oder Probleme beim Bissen. Eine frühzeitige Beratung kann helfen, schwerwiegende Probleme im Erwachsenenalter zu vermeiden.

Wie läuft eine Behandlung ab?

Der Prozess beginnt in der Regel mit einer gründlichen Untersuchung, bei der der Kieferorthopäde Röntgenbilder anfertigt und Abdrücke der Zähne nimmt. Anhand dieser Daten wird ein individueller Behandlungsplan erstellt. Die Behandlung selbst kann verschiedene Formen annehmen, darunter feste Zahnspangen, abnehmbare Apparaturen oder moderne Methoden wie transparente Alignersysteme. Die Dauer der Behandlung variiert und hängt von der Schwere der Fehlstellung ab, beträgt jedoch oft zwischen sechs Monaten und zwei Jahren.

Wie sieht es mit Kosten und Erstattung aus?

Kosten für kieferorthopädische Behandlungen können je nach Art und Dauer der Behandlung variieren. In vielen Fällen übernehmen gesetzliche Krankenversicherungen die Kosten für minderjährige Patienten, wenn eine medizinische Notwendigkeit nachgewiesen ist. Bei Erwachsenen müssen die Kosten in der Regel selbst getragen werden, wobei einige private Krankenversicherungen Teilbeträge übernehmen können. Es ist ratsam, sich im Voraus über die Kosten und mögliche Erstattungen zu informieren.

Ausgefallene Behandlungsmethoden

In der modernen Kieferorthopädie gibt es zahlreiche innovative Behandlungsmethoden, die über herkömmliche Zahnspangen hinausgehen. Eine davon ist die Lingualtechnik, bei der die Brackets an der Innenseite der Zähne angebracht werden, sodass sie von außen nicht sichtbar sind. Eine weitere neuartige Methode sind digitale Kieferorthopädie-Apps, die es Patienten ermöglichen, den Fortschritt ihrer Behandlung über Smartphones zu verfolgen und ihre Termine flexibel zu gestalten. Diese Technologien verbessern nicht nur den Komfort, sondern auch die Motivation der Patienten während der Behandlung.

Alternative Therapien in der Kieferorthopädie

Ein interessantes Thema innerhalb der Kieferorthopädie ist die Kombination von traditionellen Behandlungen mit alternativen Therapien. Einige Patienten entscheiden sich beispielsweise für Akupunktur zur Linderung von Schmerzen oder zur Förderung der Entspannung während der Behandlung. Auch die Verwendung von speziellen Zahnpflegeprodukten oder Nahrungsergänzungsmitteln zur Unterstützung der Kiefergesundheit ist ein wachsender Trend. Diese Ansätze sollten jedoch immer in Absprache mit dem Kieferorthopäden erfolgen, um unerwünschte Wechselwirkungen zu vermeiden.

Häufige Mythen über Kieferorthopädie

In der Gesellschaft kursieren viele Mythen über kieferorthopädische Behandlungen, die oft zu Missverständnissen führen können. Ein verbreiteter Mythos ist zum Beispiel, dass eine Zahnspange nur in der Jugend getragen werden kann. Tatsächlich ist es nie zu spät für eine kieferorthopädische Behandlung. Ein anderer Mythos besagt, dass fest sitzende Zahnspangen zu schmerzhafteren Erfahrungen führen. Moderne Technologien haben jedoch die Behandlungsmethoden erheblich verbessert, sodass viele Patienten nur minimale Beschwerden empfinden. Es ist wichtig, solche Mythen zu hinterfragen und sich auf fundierte Informationen zu stützen.

* Bitte Hinweise beachten